Willy (Mink) De Ville: Blasiertheit und Arroganz als Stilmittel … oder Selbstschutz

 

Im WDR Rockpalast 1981 platzte er zum ersten Mal in Deutschland auf die Bühne (und damit, charakteristisch für den Rockpalast, synchron auch im restlichen Europa in Live TV- und Stereoübertragung). Willy DeVille war ein Kulturschock und die pure Provokation: groß, hager, schlaksig, überlanges Jackett mit Satinapplikationen, bleistiftdünnes (Menjou-) Bärtchen auf der Oberlippe, Diamant im Schneidezahn, in der abgespreizten Hand einen Zigarettenhalter, frisch geölte Haare, rauhe Stimme bis zum Gehtnichtmehr, von gepflegter Schnöseligkeit und einfach saucool. Seine Musik ist schwer einzustufen, hat viele Elemente des Blues bzw. R’n’B, aber auch spanische Elemente bzw. Einflüsse aus der Cajun Music des Mississippi Delta. Der SPIEGEL nannte ihn den „Südstaaten-Sinatra mit der schweren Seele“.

1994 startete er in den Staaten in kleinen Sado-Maso-Spelunken als Billy De Sade & The Marquis (passt !), wechselte jedoch schnell zurück zu seinem ursprünglichen Künstlernamen, vorübergehend auch als Mink De Ville. Zum Ende, immer noch als Getriebener, Suchender, kurz vor seinem Tod mit 58 Jahren in NYC, war er noch mit seinem Willy De Ville Acoustic Trio unterwegs. Mark Knopfler von Dire Straits unterstützte ihn einige Zeit als Produzent und als Studiogitarrist. THE GUARDIAN schrieb später  anlässlich seines Todes „He resembled no other rock musician of his era.“

„Heaven Stood Still“

„Storybook Love“

„Cadillac Walk“

„Assassin of Love “ (m. Mark Knopfler)

„Miracle“ (w. Mark Knopfler)

„Slave To Love“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Posted by: Peter on

Schlagwörter: ,