Willy (Mink) De Ville: Blasiertheit und Arroganz als Stilmittel … oder Selbstschutz

 

Im WDR Rockpalast 1981 platzte er zum ersten Mal in Deutschland auf die Bühne (und damit, charakteristisch für den Rockpalast, synchron auch im restlichen Europa in Live TV- und Stereoübertragung). Willy DeVille war ein Kulturschock und die pure Provokation: groß, hager, schlaksig, überlanges Jackett mit Satinapplikationen, bleistiftdünnes (Menjou-) Bärtchen auf der Oberlippe, Diamant im Schneidezahn, in der abgespreizten Hand einen Zigarettenhalter, frisch geölte Haare, rauhe Stimme bis zum Gehtnichtmehr, von gepflegter Schnöseligkeit und einfach saucool. Seine Musik ist schwer einzustufen, hat viele Elemente des Blues bzw. R’n’B, aber auch spanische Elemente bzw. Einflüsse aus der Cajun Music des Mississippi Delta. Der SPIEGEL nannte ihn den „Südstaaten-Sinatra mit der schweren Seele“.

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