Scott Walker: Evolution einer Depression (vom Teenie-Idol zum Avantgardisten)
Scott Walker, *1943 als Scott Engel, verließ uns im März 2019. Und wenn sich jemand fragt „Who the f… is SW?“, ist das in Teilen nachvollziehbar, kennt man ihn doch eher als die sonore, tragende Baritonstimme und den ‚good looking guy‘ der Walker Brothers mit Welthits wie „The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore“, „Make It Easy On Yourself“ und „No Regrets“. In Summe brachten sie es zwischen 1965 und 1978 auf 10 eigene Alben, in der Folgezeit insgesamt auf sage und schreibe 25 erfolgreiche Compilations.
Mit jungen Jahren wuselte er sich in den USA schon quer durch mehrere Instrumente und Studios und landete schließlich bei dem international renommierten Produzenten Jack Nitzsche. 1964 gründete Engel mit John Maus die Walker Brothers, später im Jahr holten sie Gary Leeds hinzu. Das Produkt war eine perfekte Mischung aus den Beatles, Everly Brothers und Burt Bacharach. Schon 1965 holte sie Brian Jones von den Rolling Stones (!) nach England, und die Euphorie kannte keine Grenzen mehr, sprich: der Rummel um die Band wurde absolut unerträglich.
Doch als Scott mit 76 an einem Krebsleiden stirbt, meldet sich als einer der Ersten ausgerechnet Thom Yorke von Radiohead mit den Worten: „He was a huge influence on Radiohead and myself, showing me how i could use my voice and words. He will be very missed.“ Was war passiert? (mehr …)