Muse (II): Here we go again … Simulation Theory

 

Es gab keine Versprechungen, keine Vereinbarungen, keine Verpflichtungen, aber die Fans von Muse sind bitter (what else … drunter läuft ja nichts) enttäuscht: Muse macht jetzt Pop mit Dancefloor-Sound à la Daft Punk. Aber ich kann die drei Jungs verstehen: 20 Jahre nur Art Rock, Breitwand, Cinemascope, die volle Dröhnung, und das mit ca. 50 Liveauftritten pro Jahr auf sämtlichen Megabühnen der Welt, kostet auch Nerven. Da braucht‘s mal einen Bruch mit der Tradition.
Trotzdem gibt’s auch weiterhin „Musik mit Großbuchstaben“, überdrehte Gitarren, Akkorddrama, Rock-Punch, Queen-Chören und opernhaften Gesangslinien plus Science-Fiction-Sounds und Drummaschinen aus dem Museum. Zwischendurch glitzert eine Prince Hommage, produziert von Timbaland (!). Und ab und zu holen dann doch die Breitwandgitarren die Songs wieder nach Hause (Rolling Stone 2018) … also alles, was das Herz begehrt. (mehr …)

Muse (I): Von der Klassik zum Progressive Rock

 

Meine Defloration zum Breitwand-Rock von Muse hatte ich mitten in der Übertragung von Live 8 im Juli 2005, also relativ spät nach dem eigentlichen Start der Gruppe 1994. Zwischen all die hochkarätigen Wohltöner explodierte auf einmal das gnadenlose „Stockholm Syndrome“ (Video s.u.). Danach war ich verloren.

Das Trio wurde in den frühen Neunzigern in einem kleinen Fischerdorf im Südwesten Englands gegründet. Die Gruppe besteht aus Matthew Bellamy (Gesang, Gitarre, Synthesizers und klassischem (!) Klavier, Rachmaninov hätte Tränen in den Augen), Christopher Wolstenholme (Bass) und Dominic Howard (Drums). Genau diese Konfiguration ist überall gut durchhörbar. Die Musik ist schwer zu beschreiben, (mehr …)