Mark Knopfler: „Ich spiele Gitarre wie ein Klempner“

 

Mark Knopfler, Mitbegründer der Dire Straits (= Bittere Notlage, Durststrecke), ist trotz Geburt in Glasgow von ganzem Herzen Brite. Für die Einen ist er der größte Langeweiler seit Erfindung des Saiteninstruments. Für die Anderen entlockt er seiner Gitarre charismatische Töne und wird zu den besten Gitarristen der Welt in der Liga Eric Clapton und J.J. Cale gezählt. Ein charakteristisches Merkmal seiner Gitarrensoli ist das bewusste „Stolpern auf dem Griffbrett“ – ein sehr schnelles und kontrolliertes Versetzen der Töne innerhalb einer Melodie, ohne dabei aus dem Takt zu geraten. Ein weiteres Merkmal ist, beim Anschlag der Saiten unvermittelt kurz den Lautstärkeknopf aufzudrehen. Er selbst hält sein Gitarrenspiel allerdings für ausbaufähig, sagte er in der Süddeutschen Zeitung: „Ich würde gerne besser werden, bräuchte aber einen Lehrer, wahrscheinlich einen Jazz-Gitarristen, der irgendwie mit mir klarkommt.“

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Willy (Mink) De Ville: Blasiertheit und Arroganz als Stilmittel … oder Selbstschutz

 

Im WDR Rockpalast 1981 platzte er zum ersten Mal in Deutschland auf die Bühne (und damit, charakteristisch für den Rockpalast, synchron auch im restlichen Europa in Live TV- und Stereoübertragung). Willy DeVille war ein Kulturschock und die pure Provokation: groß, hager, schlaksig, überlanges Jackett mit Satinapplikationen, bleistiftdünnes (Menjou-) Bärtchen auf der Oberlippe, Diamant im Schneidezahn, in der abgespreizten Hand einen Zigarettenhalter, frisch geölte Haare, rauhe Stimme bis zum Gehtnichtmehr, von gepflegter Schnöseligkeit und einfach saucool. Seine Musik ist schwer einzustufen, hat viele Elemente des Blues bzw. R’n’B, aber auch spanische Elemente bzw. Einflüsse aus der Cajun Music des Mississippi Delta. Der SPIEGEL nannte ihn den „Südstaaten-Sinatra mit der schweren Seele“.

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