Blue Note, Wim Wenders und ein (auf den ersten Blick) bescheuerter Filmtitel

 

„It Must Schwing – The Story Of Blue Note“ klingt schon extrem befremdlich, kann man aber mit einem gewissen Schmunzeln quittieren, wenn man erfährt, dass es die schlichte, einfache und doch so erfolgreiche Vorgabe der Gründer von Blue Note Records an ihre musikalischen Entdeckungen und Schützlinge war. Alfred Löw (in USA später Lion, der Impresario) und Frank (später Francis, der Fotograf) Wolff waren Ende der 30er Jahre vor dem Naziregime nach NYC geflüchtet, um dort ihren Traum auszuleben: ihre Liebe zum Jazz. Das Label, begleitet von Rudy Van Gelder als Toningenieur, wurde Legende.

Die Crème de la Crème – auch nach heutigem Verständnis – des Jazz gab sich hier im Studio die Klinke in die Hand: Herbie Hancock, Cannonball Adderley, Sonny Rollins, Wayne Shorter, Kenny Burrell, Quincy Jones … you name it. In einer Zeit, in der Afroamerikaner in den USA stark diskrimiert wurden, gaben die beiden Labelgründer ihnen respektvoll die totale künstlerische Freiheit und behandelten sie als gleichwertige Partner. Sich frei entfalten zu lassen war das Motto. „Es war ein Gefühl der Freiheit, der Emanzipation. Denn wir waren alle gleich. Und das war auch gut für die Musik“, so Benny Golson, einer der Musiker.

Der Film ist eine große Hommage an die beiden Gründer und ihren sensationellen Toningenieur.

(PS Danke an Maik Brüggemeyer vom RS)

Herbie Hancock „Cantaloupe Island“

John Coltrane „Equinoxe“

Jimmy Smith „Midnight Special“

Miles Davis „Blue In Green“

Art Blakey & The Jazz Messengers „Moanin’“

Wes Montgomery „Bumpin‘ On Sunset“

Kenny Burrell „Midnight Blue“

Wayne Shorter „Speak No Evil“

Chet Baker „Alone Together“ (Animated)