Simon Collins „Sound Of Contact: Dimensionaut“

Ich schreibe das hier, weil mich diese Platte, wann immer ich sie höre, auf Grund ihrer Schönheit außerordentlich fasziniert. Und ich werde es versuchen zu zeigen und zu erklären, warum.

Ja, Simon Collins (* 1976, wie ein echter Rocker im legendären Hammersmith) ist ein Collins, und daher scheint er – wie sein Bruder  Nic – mit dem Fluch Leben zu müssen, hinter seinem Vater Phil herzutrommeln. Das ging mit 5 Jahren los, dann kam die Scheidung und die Umsiedelung nach Vancouver. Musikalisch blieb es rund um ihn lange Zeit verdächtig still. Da gab’s mal den Versuch einer Single zusammen mit Howard Jones. Sein musikalisches Coming Out hieß dann „Pride“, im Backupgesang der Vater Phil, und damit wurde er zum ersten Mal mit über 100.000 Verkäufen in den Top 100 wahrgenommen. Seine Single „Keep It Dark“, ein Genesis Titel, wurde bereits 200.000 mal heruntergeladen. Mit 37 wurde er schließlich, zur Freude der Familie, wegen Handelns mit harten Drogen festgenommen. Leider die typische Karriere eines Jugendlichen aus einer Verwöhnatmosphäre.

2008 produziert er mit Steve Hackett sein Album „U-Catastrophe“ u.a. mit „Big Bang“, einem heftigen Drumduell mit Phil (Vorsicht: Boxentest!), und schafft damit den Eintritt in die Canadian Hot 100. Spätestens hier fällt die verblüffend ähnliche Stimmfärbung zu Daddy auf. Ab 2013 benennt er sich und seine Band um in „Sound Of Contact“ und präsentiert „Dimensionaut“. Ein Konzeptalbum über einen durch Raum und Zeit reisenden Protagonisten, dessen Mission es ist, die Grenzen der menschlichen Erfahrung zu erweitern. Musikalisch bewegt es sich im Progressiv-Rock-Segment (Genesis, Marillion, Spock’s Beard und Yes lassen grüßen) mit den typischen ausladenden Keyboard-Arrangements, einfach spacy. Die Jungs können Riffs à la David Gilmour, können Balladen, wenn’s sein muss auch Bombast und fetten Artrock. Die Drums klingen gelegentlich etwas angelehnt an den typischen Genesis-Sound, aber das ist nie langweilig und erscheint mir legitim. Das Ganze klingt trotzdem transparent, in Teilen filigran. Das Album wird beim Hören von Mal zu Mal besser.

Das innerfamiliäre Rennen hat inzwischen allerdings sein jüngerer Bruder Nic Collins gemacht, zur Zeit mit Phil auf Welttournee. Es beginnt hier mit 3 Videos aus der Zeit v o r „Dimensionaut“..

„The Big Bang“ (w. Phil Collins)

„Powerless“

„Keep It Dark“ (orig. Genesis)

„Cosmic Distance Ladder“

„Pale Blue Dot“

„I Am Dimensionaut“

„Not Coming Down“

„Unconditional“

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Posted by: Peter on

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