Joni Mitchell: Die emanzipierte „Lady of the Canyon“

 

„Ich bin eine Malerin, die Lieder schreibt. Meine Songs sind sehr visuell. Die Wörter erschaffen Szenen – in Cafés und Bars – in düsteren kleinen Zimmern – an vom Mond beschienenen Ufern – in Küchen – in Krankenhäusern und auf Rummelplätzen. Sie ereignen sich in Fahrzeugen – Flugzeugen und Zügen und Autos.“

Joni Mitchell begann als Singer/Songwriter, wandte sich in den 70er Jahren mehr und mehr dem Jazz zu, inspiriert durch Jaco Pastorius, Pat Metheny, Herbie Hancock, Miles Davis, Wayne Shorter, Charles Mingus. Während sie ursprünglich noch mit glockenheller Stimme gesungen hatte, wurde diese in den 90ern ständig tiefer und hat inzwischen auch ein warmes, brüchiges Jazztimbre. Auch ihr sehr unverwechselbares Open Tuning an der Gitarre weckt schnell die Assoziation zu Jazz, und daher findet sie sich bei mir auch trotz ihrer wechselhaften Geschichte unter diesem Genre.

Da sie sich offensiv, selbstbewusst und mit unverblümter Direktheit gerne ihre Liebhabe aus der Upper Class der Musikgeschichte wählte (Neil Young, Leonard Cohen, David Crosby, Graham Nash, James Taylor, Jackson Browne u.a.), fing sie sich unfairerweise schnell – in Anlehnung an ihren Wohnort L.A. – die Bezeichnung „Queen of El-Lay“ ein. In ihrem unendlich schönen, aber auch zutiefst bewegenden Lied „Both Sides Now“ (bekannt geworden durch „Tatsächlich Liebe“) singt sie denn auch durchaus melancholisch „I’ve looked at love from both sides now from give and take and still somehow, it’s love’s illusions I recall, I really don’t know love at all“.

“Coyote“ (‚The Last Waltz‘ 1976 ft. Robbie Robertson)

“Amelia“ (Live 1983)

“Hejira“ (Jun 15, 1986)

“My Secret Place“ (1988 ft. Peter Gabriel)

“The Magdalene Laundries“ (Live on TV 1994)

“Just Like This Train“ (Live In-Studio 1996)

“Both Sides Now“ (Live 2002)

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Posted by: Peter on

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