David Sylvian: Vom Art Pop zur eleganten Melancholie

 

David Sylvian startete 1974 mit seiner Band Japan als 16-jähriger (!) Poster-Boy des New-Romantic-Narzissmus und als „androgyne Kreuzung zwischen David Bowie und Bryan Ferry“ (Zitat Rolling Stone) und definierte mit seinem Stil die Pop-Avantgarde komplett neu. Anfangs produzierte er mit Japan noch wunderbare kleine tanzbare Juwele. Damals nannte man das, was die „Pretty boys with makeup“ produzierten mangels anderer Begrifflichkeiten Artrock bzw. New Romantics. Später wurde Daviud spürbar meditativer. Seine offizielle Website nennt inzwischen 29 Alben.

In den 90er Jahren versuchte Robert Fripp erfolglos, ihn im Rahmen gemeinsamer Projekte als Sänger für King Crimson zu gewinnen, was mit Sicherheit eine hochspannende Mischung geworden wäre. Stattdessen wandte sich David anderen Kooperationen zu wie z.B. Holger Czukay von Can, dem japanischen Multinstrumentalist Ryuichi Sakamoto und dem Fusionmusiker Jon Hassell.

Seine späteren Songs sind getragen von Sehnsucht und der epischen Schönheit schwebender Klänge. Eine verminderte Empfänglichkeit des Hörers für depressive Grundstimmungen erhöht allerdings den Genuss. Seine Mitstreiter der Anfangsjahre Mick Carn, Richard Barbieri und Steve Jansen hatten indessen parallel eigene Karrieren in Richtung Ambient und Jazz entwickelt, phasenweise unter Mitbeteiligung des früheren Sängers David. Zu der Zeit firmierten sie unter The Dolphin Brothers, Nine Horses und Rain Tree Crow.

Japan „Swing“ (Old Grey Whistle Test 1980)

„Nostalgia“ (1984)

„Brillant Trees“ (1984)

„Damage“ (ft. Robert Fripp 1994)

„For The Love Of Life“ (2004)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Posted by: Peter on

Schlagwörter: