Beth Hart „Learning To Live“ (The Hard Way)
Ihre markante Stimme mit wahlweise rotzigem, laszivem oder einfühlsamem Timbre und leicht zittrigem Vibrato erinnert zeitweise an die rauen Röhren von Melissa Etheridge, Tina Turner, Lucinda Williams oder Janis Joplin. Beth Hart ist musikalisch alles andere als festgefahren und verfügt über eine beeindruckende adrenalinschwangere Mixtur aus Jazz, Blues, Pop, Soul, Gospel und Rock. Sie kommt im Januar 1972 in Los Angeles auf die Welt. Sehr früh beginnt sie mit dem Studium von Cello und Gesang an der L.A. High School Of Performing Arts. Doch bald werden Drogen und Alkohol zum Problem, begleitet von einer lange undiagnostizierten Bipolaren Störung.
Bei den Aufnahmen ihres Debüts „Immortal“ 1996 ist sie bereits stark abhängig, und ihre zahlreichen Tattoos sind Ergebnis ihrer verschiedenen Entzugsstationen. Zwischendurch spielte sie unter tosendem Applaus die Hauptrolle in dem New Yorker Musical „Janis Joplin“ (auch Janis hatte eine vergleichbare Biografie, zerbrach aber daran). Obwohl Beth sich weiterhin selbstquälerisch mit dem Kampf gegen ihre Sucht auseinandersetzte, dauert es mit ihrem entscheidenden, auch mentalen Durchbruch bis zu ihrem Album „Leave The Light On“ 2003. „Im Endeffekt wurde ich durch meine schmerzlichen Erfahrungen wahrscheinlich dankbarer und mitfühlender gegenüber Anderen und konnte mich endlich wieder der Welt zuwenden.“
Bei Eric Claptons viertem Crossroad Guitar Festival 2013 im Madison Square Garden trat sie zusammen mit Jeff Beck auf (Video s.u.). Außerdem gibt es zahlreiche äußerst erfolgreiche Kooperationen Live und im Studio mit dem Bluesgiganten Joe Bonamassa und gelegentlich auch mit Buddy Guy. Insgesamt existieren inzwischen 12 faszinierende Studio- und 4 Livealben. Mit „Live At The Royal Albert Hall“ reservierte sie sich 2018 endgültig ihren Platz in der Oberklasse des kontemporären Blues. Ihr jetziges Leben ist geprägt von totaler Abstinenz, vom Gang ins Fitnessstudio, Schwimmen, Yoga, von gesunder Ernährung und einer glücklichen Ehe. Sie ist endlich angekommen.
„Leave The Light On“ (Live)
„Black Coffee“ (w. Joe Bonamassa)
„Love Is A Lie“
„I‘d Rather Go Blind“
„Bang Bang Boom Boom“
„Fire On The Floor“
„With You Everyday“
„Setting Me Free“
„Learning To Live“
„Caught Out In The Rain“
„Purple Rain“ (w. Jeff Beck)
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